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Prostatabeschwerden – Muss es soweit kommen?

07. Mai 2024
Prostatabeschwerden – Muss es soweit kommen?

Rund ein Viertel der Männer über 50 wird von Prostatabeschwerden wie zum Beispiel häufigem Harndrang, unvollständiger Blasenentleerung oder lästigem Nachtropfen begleitet. Aber nur ein kleiner Teil der betroffenen Männer sucht sich bei beginnenden Beschwerden - meistens aus Schammedizinischen Rat, obwohl dies eigentlich von grosser Bedeutung wäre!

Was ist eigentlich die Prostata?

«Prostata» leitet sich vom griechischen Begriff «Vorsteher» ab. Sie ist eine Drüse, aus der beim Samenerguss (Ejakulation) ein Sekret (Samenflüssigkeit ) in die Harnröhre austritt, das u. a. die Spermien mobil macht. Die Prostata gehört also zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen, und sie liegt direkt hinter der Harnblase und über der Bodenbeckenmuskulatur, dahinter befindet sich der Mastdarm. Im Verlaufe des Lebens beginnt das kastaniengrosse Organ zu wachsen.

Im Laufe des Lebens nimmt also das Gewicht der Prostata stetig zu -im Alter von zwanzig Jahren wiegt sie rund 20 Gramm, dies kann sich bis zu 100 Gramm steigern-, mit 90 ist fast jeder davon betroffen. Für das Wachstum und die Funktion der Prostata ist das männliche Geschlechtshormon Testosteron zuständig. Dieses wird grösstenteils in den Hoden gebildet. Ein kleiner Teil kommt dann noch aus den Nebennieren. Auch genetische Faktoren können eine Prostatavergrösserung beeinflussen.

Die Grösse ist bei Prostatabeschwerden NICHT alles!

Prostatabeschwerden entstehen durch eine Vergrösserung der Prostata und sind progressiv. Prostataveränderungen sind zumeist gutartig  – und vollkommen natürlich, da sie zum normalen Alterungsprozess des Mannes gehört. Wissenschaftler vermuten, dass Veränderungen im männlichen Hormonhaushalt (männliche Wechseljahre) die Prostata zum Wachsen «animieren»

Eine vergrösserte Prostata löst nicht bei jedem Mann Beschwerden aus. Es kommt darauf an, in welche Richtung sich die Prostata ausweitet. Nur wenn sie in Richtung Harnröhre, also nach innen, wächst, kann sie diese einengen. Die Entleerung der Blase muss dann gegen einen erhöhten Widerstand erfolgen – die typischen Probleme treten auf.

Was sind die typischen Symptome bei Prostatabeschwerden?

Prostatabeschwerden werden in zwei Kategorien eingeteilt:

  • Reizbeschwerden und 
  • Entleerungsstörungen

Reizbeschwerden, welche den Betroffenen bereits im Anfangsstadium erhebliche, unangenehme Probleme bereiten. Dazu gehören:

  • Häufiger Harndrang
  • Vermehrtes nächtliches Wasserlassen
  • Plötzlicher und nicht unterdrückbarer Harndrang
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Restharn-Gefühl
  • Drang-Inkontinenz

Entleerungsstörungen

  • Verzögerter Start der Blasenentleerung
  • Schwacher, häufig unterbrochener Harnstrahl
  • Längere Dauer der Blasenentleerung, Nachträufeln
  • Restharn-Bildung

Ohne Behandlung können diese Symptome stärker werden und es drohen weitere Symptome hinzuzukommen. Deshalb ist es sinnvoll, frühzeitig, gezielt und dauerhaft etwas gegen sie zu unternehmen.

Wie steht es um Ihre Prostata?

Prostatabeschwerden können für den Betroffenen z. T. sehr unangenehm und belastend sein. Trotz dem häufigen Auftreten ist auch heute beim «Mann» ein gewisses Schamgefühl vorhanden, welches den Weg zur Hilfe erschwert. Dabei wäre eine rasche Behandlung bei den ersten Anzeichen, oder noch besser eine Prophylaxe-Behandlung, so wertvoll!

Eine unbehandelte Prostata wird ohne Behandlung zu stärkeren Symptomen führen und das Beschwerdebild wird sich vergrössern.
Prostatabeschwerden früh erkennen und dann handeln. Eine gutartige Prostatavergrösserung ist keine bösartige Krebserkrankung. Aber die durch sie hervorgerufenen Probleme sind mehr als nur lästig.

Die gute Nachricht: Die meisten Prostatabeschwerden lassen sich auf schonende Weise wirksam behandeln. Dabei gilt: Je früher etwas dagegen getan wird, desto besser!

Wie kann ich die ersten Anzeichen von Prostatabeschwerden erkennen?

Leider spielen viel zu viele Männer aus Scham oder Angst ihre Beschwerden herunter. Dabei wäre es sehr hilfreich und wichtig, schon bei den ersten Anzeichen etwas dagegen zu tun. Der folgende Selbsttest soll Betroffenen helfen, Ihre eigene Situation einzuschätzen. Lauten alle Ihre Antworten «Nein», scheint alles in bester Ordnung zu sein. Wenn Sie eine oder mehrere Fragen mit «Ja» beantwortet haben, sollten Sie aktiv werden.

  • Müssen Sie nachts häufiger als früher auf die Toilette?
  • Müssen Sie tagsüber häufiger als früher auf die Toilette?
  • Brauchen Sie inzwischen mehr Zeit zum Wasserlassen?
  • Tröpfelt immer etwas Harn nach?
  • Haben Sie das Gefühl, dass sich Ihre Blase nicht ganz entleert?
  • Verlieren Sie manchmal unfreiwillig Harn?

Vorbeugung und Selbsthilfe

Es gibt eine Reihe von Massnahmen, die Betroffene der (Prostata-)Gesundheit zuliebe tun kann:

  • regelmässige ärztliche Vorsorgeuntersuchungen ab dem 45. Altersjahr
  • ballaststoff-, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung
  • in der Ernährung auf Reizstoffe (scharfe Gewürze) verzichten
  • nicht zu kalt trinken
  • Kaffee-(Koffein) Konsum einschränken
  • regelmässige körperliche Bewegung im Freien
  • den Toilettengang nicht hinauszögern
  • sich Zeit nehmen beim Harnlösen

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