Ist Glück wirklich essbar? Essen gegen Depressionen.
Haben Sie sich jemals gefragt, warum manche Menschen trotz massiver Herausforderungen immer ein strahlendes Lächeln bewahren? Die Antwort könnte in ihrem Lebensstil liegen. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, inwiefern gesunde Ernährung und ein intakter Darm zur Steigerung unseres Glücks beitragen können.
Glück ist mehr als nur ein flüchtiges Gefühl. Es ist ein Zustand, den wir durch bewusste Lebensentscheidungen selbst beeinflussen und erzeugen können. Ein Hebel ist dabei die Ernährung: Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass zwischen unserer Ernährung, unserer körperlichen Gesundheit und unserem emotionalen Wohlbefinden eine tiefe Verbindung besteht.
Wir fühlen, was wir essen
Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, ist zufriedener und hat ein geringeres Risiko an Depressionen zu erkranken. Vor allem nährstoffdichte Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte scheinen von Vorteil zu sein:
- Obst und Gemüse: Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien, die wichtig für die Funktion des Gehirns und der Psyche sind.
- Vollkornprodukte: Vollkornprodukte liefern reichlich Ballaststoffe, die die Verdauung regulieren und die Aufnahme von Nährstoffen verbessern.
- Fisch: Fische wie Lachs oder Makrele sind eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren, die die Gehirnfunktion und die Stimmung verbessern können.
- Nüsse und Samen: Nüsse und Samen sind reich an gesunden Fetten, Ballaststoffen, Magnesium und Vitaminen.
Hülsenfrüchte: Hülsenfrüchte sind eine gute Quelle für Proteine, Ballaststoffe und Vitamine.
Stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Weißmehl-Produkte stehen dagegen im Verdacht, negativ auf die Psyche einzuwirken. Doch was steckt dahinter? Was bewirken die unterschiedlichen Lebensmittel in unserem Körper und warum haben sie Einfluss darauf, wie wir uns fühlen?
Der Einfluss des Blutzuckerspiegels auf die Psyche
Der Blutzuckerspiegel spielt eine entscheidende Rolle für die körperliche Gesundheit, hat aber auch einen signifikanten Einfluss auf unsere psychische Verfassung. Schwankungen im Blutzuckerspiegel können Stimmung und Verhalten beeinflussen, was besonders für Personen mit Diabetes, aber auch für gesunde Menschen relevant ist. Dabei kann der Blutzuckerspiegel sowohl nach oben als auch nach unten ausschlagen – und beides wirkt sich schlecht auf unser Glücksempfinden aus.
Blutzucker und psychisches Wohlbefinden:
1. Hypoglykämie (niedriger Blutzuckerspiegel):
Bei einem niedrigen Blutzuckerspiegel kann es zu Symptomen wie Reizbarkeit, Angst, Nervosität und allgemeiner Unruhe kommen.
In schweren Fällen kann Hypoglykämie zu Verwirrung, Sprachschwierigkeiten und sogar zu aggressivem Verhalten führen.
Diese Effekte sind darauf zurückzuführen, dass das Gehirn Glukose als Hauptenergiequelle nutzt und bei einem Mangel an Glukose nicht optimal funktionieren kann.
2. Hyperglykämie (hoher Blutzuckerspiegel):
Ein dauerhaft hoher Blutzuckerspiegel, wie er bei unkontrolliertem Diabetes vorkommt, kann zu Symptomen wie Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Langfristig kann Hyperglykämie das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen erhöhen.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass hoher Blutzucker Entzündungsprozesse im Körper verstärken kann, die wiederum psychische Auswirkungen haben können.
Die Rolle des Insulins
Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert, spielt ebenfalls eine Rolle in der Gehirnfunktion und beim psychischen Wohlbefinden. Insulinresistenz, ein Kennzeichen von Typ-2-Diabetes, wurde mit einem erhöhten Risiko für Depressionen und andere psychische Störungen in Verbindung gebracht.
Eine ausgewogene Ernährung, die hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, ist darum nicht nur für Menschen mit Diabetes wichtig. Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index, wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und die meisten Früchte, tragen dazu bei, Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Regelmäßige Mahlzeiten, die dann jeweils mehrere Stunden lang sattmachen, können ebenfalls helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und damit die Stimmung und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Der Zusammenhang zwischen Darm und Psyche: Wie der Darm unser seelisches Wohlbefinden beeinflusst
Der Darm wird oft als unser „zweites Gehirn“ bezeichnet. Und das absolut zurecht! Denn eine ausgewogene Darmflora, gefördert durch probiotische und präbiotische Lebensmittel wie Joghurt und Vollkornprodukte, kann das Serotonin-Niveau im Gehirn beeinflussen. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der für das Gefühl von Glück und Wohlbefinden verantwortlich ist.
Die Wissenschaft beginnt erst jetzt, das volle Ausmaß der komplexen Beziehung zwischen unserem Darm und unserer psychischen Gesundheit zu verstehen. Diese Verbindung, oft als „Darm-Hirn-Achse“ bezeichnet, bietet faszinierende Einblicke in die Art und Weise, wie unser Verdauungssystem unser seelisches Wohlbefinden beeinflusst.
Die Darm-Hirn-Achse
Die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn erfolgt über verschiedene Wege. Einerseits sendet das Gehirn Signale an den Darm, die zum Beispiel die Bewegung des Verdauungstraktes oder die Sekretion von Verdauungssäften beeinflussen. Andererseits übermittelt der Darm Informationen an das Gehirn, etwa durch die Freisetzung von Hormonen oder durch die Aktivität der Darmmikrobiota (Darmflora). Diese Interaktionen können durch Stress, Ernährung und andere Faktoren beeinflusst werden.
Die Erkenntnisse über die Darm-Hirn-Achse eröffnen neue Perspektiven für die Behandlung verschiedener Erkrankungen. So wird beispielsweise untersucht, inwiefern eine Modifikation der Darmflora durch Probiotika, Präbiotika oder eine angepasste Ernährung therapeutische Effekte bei psychischen und neurologischen Erkrankungen haben könnte.
In der Praxis kann die Förderung einer gesunden Darmflora durch eine ausgewogene Ernährung, reich an Ballaststoffen, fermentierten Lebensmitteln und vielfältigen Pflanzenstoffen, zur Aufrechterhaltung einer guten psychischen und körperlichen Gesundheit beitragen. Wichtig ist auch, Stressfaktoren zu reduzieren und für ausreichend Schlaf zu sorgen, da diese Faktoren ebenfalls die Darmgesundheit beeinflussen können.
Der Vagusnerv spielt hierbei eine zentrale Rolle. Er übermittelt Signale in beide Richtungen. Dies bedeutet, dass sowohl der emotionale und psychologische Zustand einer Person ihren Darm beeinflussen kann, als auch umgekehrt.
Die Rolle der Darmflora
Unser Darm beherbergt Billionen von Mikroorganismen, bekannt als Darmflora, die eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit spielen. Die Darmflora beeinflusst nicht nur die Verdauung und das Immunsystem, sondern auch unsere Stimmung und unser Verhalten. Eine unausgewogene Darmflora wurde mit verschiedenen psychischen Störungen in Verbindung gebracht, darunter Depressionen und Angstzustände.
Serotonin-Produktion im Darm
Interessanterweise wird ein Grossteil des Serotonins, des «Glückshormons», im Darm produziert. Etwa 95 Prozent des körpereigenen Serotonins werden in den enterochromaffinen Zellen des Darmes hergestellt. Dieses Serotonin spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulation der Darmbewegungen und -funktionen. Es beeinflusst aber auch unser Gehirn und unsere Stimmung, obwohl das im Darm produzierte Serotonin nicht direkt das Gehirn erreicht. Stattdessen scheint es, dass die Darmbakterien die Serotonin-Produktion im Gehirn beeinflussen und dadurch indirekt auf unsere Stimmung und emotionale Gesundheit einwirken.
Praktische Tipps für Ihre Darmflora
Für ein gesundes Darmmikrobiom und somit eine potenzielle Verbesserung der psychischen Gesundheit empfehlen Experten eine ausgewogene Ernährung mit viel Ballaststoffen, fermentierten Lebensmitteln und einer Vielfalt an Pflanzenstoffen. Probiotika und Präbiotika können ebenfalls nützlich sein, um eine gesunde Darmflora zu fördern.
- Mikrobiotika für Erwachsene
- Mikrobiotika für Senioren
- Mikrobiotika Super 8
- Mikrobiotika Super 10
Weitere Alltags-Tipps für mehr Glück
Integrieren Sie mehr vollwertige Lebensmittel in Ihre Ernährung: Früchte, Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Protein sind ausgezeichnete Quellen für die Nährstoffe, die unser Gehirn benötigt. Bewegung in den Alltag einbauen: Suchen Sie sich eine Form der Bewegung, die Ihnen Spass macht. Ob Tanzen, Wandern oder Yoga – das Ziel ist, aktiv zu bleiben.
Priorisieren Sie guten Schlaf: Versuchen Sie, einen regelmäßigen Schlafplan zu etablieren und schaffen Sie eine entspannende Abendroutine.
Fazit
Glück ist ein vielschichtiger Zustand, der durch verschiedene Aspekte unseres Lebens beeinflusst wird. Indem wir unsere Ernährung und unsere körperliche Gesundheit bewusst gestalten, können wir unser Glücksempfinden selbst in die Hand nehmen. Und auf diese Weise vielleicht selbst zu einem Menschen werden, der immer ein Lächeln auf den Lippen hat.
Foto von Dustin Humes auf Unsplash